25 Stunden Vernissage: 3 Juli 2015 an 9
Uhr
Ausstellungsdauer: 7 Juli – 7 August
2015
Finissage: 7 August 2015 18 - 21 Uhr
Der Drang zur Selbstdarstellung ist ein
urmenschliches Phänomen. Selbstporträts von Künstlern wie Albrecht
Dürer oder Parmigianino zeigen das Erwachen der Individualität am
Ende des Mittelalters und spiegeln eine akribisch genaue Beobachtung
des eigenen Ichs wider. Durch die Allgegenwärtigkeit von
Handykameras ist die Zurschaustellung des eigenen Körpers heute ein
Spiegelbild der Selbstverliebtheit und der ständigen Gier nach
Selbstinszenierung.
Thai Ho Pham widmet sich dieser
neuen Art des Selbstporträts mit Fundstücken aus dem Internet. Bei
sozialen Netzwerken wie Twitter und Tumblr stieß er auf eine Flut
von Nacktbildern. Junge Frauen und Männer fotografieren ihren
nackten Körper im Spiegel und teilen die Schnappschüsse dann mit
einer breiten Öffentlichkeit. In „Selfish Tits“ und „Selfish
Cocks“ widmet sich Thai Ho Pham diesem Spannungsfeld, indem er die
auf Leinwand gedruckten Akte mit Ölfarbe übermalt.
Nacktheit und Voyeurismus stehen auch
bei der Videoinstallation „Selbsterfundene Heiligsprechung“ im
Mittelpunkt. Die in drei Videos geteilte Installation orientiert sich
an der Form eines Triptychons. Thai Ho Pham malt ein Heiligenbild im
Videoformat. Die Grenzen zwischen den Medien verschwimmen.
Text: Julia Schattauer (Bezirzt)
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